Naturschutzgebiet Romanshorn

Das Naturschutzgebiet (NSG) Romanshorn an der Salmsacher Aachmündung liegt südöstlich von Romanshorn.

Das ehemalige SBB Gelände wurde in ein Naturschutzgebiet umgewandelt. Der Vogel- und Naturschutz Romanshorn pflegt das Gelände. Das gesperrte Gelände kann nur zu bestimmten Ereignissen besucht werden. Konsultieren Sie unser Jahresprogramm um mehr zu erfahren. Ansonsten bildet es einen Rückzugsort für diverse Tierarten.

Das NSG umfasst ein Gelände von 4 Hektar. Die relative kleine Fläche ist besonders interessant da sie am Bodensee anliegt und direkt anliegend die Aach einmündet. Nicht weit entfernt die Luxburger Bucht mit ihrem Flachmoor, ein Schutzgebiet nationaler Bedeutung.

NSG Eingang
Flussseeschwalben Flossprojekt
Amphibienteich
Wildbienenlandschaft

Projekte im NSG

Drei Flussseeschwalben Flosse ankern im See in den warmen Sommermonaten und bieten den Möwen so Nist- und Brutgelegenheit, die selten geworden sind auf unseren Seen. Die mit Kies, Wurzeln und  anderen Unterschlupf bietenden Elementen besetzten Flosse werden gerne angenommen und so konnten bereits etliche Jungvögel flügge werden.

Ein Storchenhorst im NSG bietet im einen oder anderen Jahr ebenfalls ein Zuhause für ein Weissstorchenpaar. Weisstörche haben sich wieder am Bodensee ausgebreitet.

Ein Amphibienteich wurde im NSG ausgehoben und bietet divesen Tieren neuen Lebensraum und unterschlupf.

Eine Wildbienenlandschaft wurde extra für die fleissigen Arbeiter Insekten angelegt. Mehrere Sandsteinmauern, säumen das Sand, Humus, Betonkies Gelände wo die Wildbienen auf Erdhöhlen angewiesen sind.

Für verschiedene Insektenarten lassen wir das ganze Jahr über punktuell viele Pflanzenstengel stehen, dazu auch Totholz und offene Bodenstellen. Zusätzlich haben wir ein Insektenhaus aufgestellt: in Holzscheite sind Löcher gebohrt mit Durchmessern von 2 – 12 mm. Bevorzugt werden 5 mm – Löcher in Weichhölzern. Schon nach 2 Wochen sind Wildbienen eingezogen. Die grösseren Zwischenräume sind mit Schilfhalmen gefüllt. Weiter können auch Sonnenblumenstengel, tonsandiges Erdgemisch und Holunderäste für Wildbienen oder Holzwolle für den Ohrwurm etc. verwendet werden.

Pflegeeinsätze

An vier bis fünf Arbeits- und Besuchstagen pro Jahr im Naturschutzgebiet werden unter der Leitung von Emil Gsell diverse Pflegearbeiten mit freiwilligen Helfern, sowie an zusätzlichen Tagen mit Schulklassen und anderen Gruppen durchgeführt.

Bäume, Hecken und Brombeersträucher zurückschneiden, das Mähen der Wiesen und das Abtransportieren des Schnittgutes gehören zu den häufigsten Arbeiten.

Die Uferzone muss regelmässig von Schwemmgut und Unrat gereinigt werden und laufend sind neue Kleinstrukturen zu erstellen.

Naturschutzgebiet Ufer
Hochlandrinder

Hochlandrinder als fleissige Helfer

Als Versuch liessen wir im Herbst 2008 zum ersten Mal Hochlandrinder – zwei Kühe und einen Stier – im Gebiet weiden. Die Hochlandrinder sollen zum Einen konkurrenzstarke Pflanzen in Schach halten und zum Andern für zusätzliche Strukturvielfalt sorgen. Die Tiere verändern den Lebensraum so langsam, dass sich die meisten Lebewesen anpassen können. Weil die Verbuschung verhindert wird, ist es in Bodennähe wärmer, was die Vielfalt von Pflanzen und Tieren fördert. Profiteure sind unter anderem Vögel und Amphibien, welche wir besonders fördern wollen.

Bald zeigten sich erste Erfolge und wir beschlossen, die Wiesenflächen im Naturschutzgebiet weiterhin auf diese Art pflegen zu lassen. Seither wird das Naturschutzgebiet jeden Sommer von Hochlandrindern beweidet.